Innerhalb der Psychoanalyse wird mit „Projektion“ eine Übertragung und Verlagerung auf das Umfeld der eigenen inneren und ungesehenen Konflikte benannt. Oftmals weigert sich eine davon betroffene Person, sich mit ihren eigenen Projektionen, welche sie auf Ihr Umfeld überträgt, auseinanderzusetzen und fühlt sich in der Opferfalle* ihres Umfeldes.
Nebenschauplätze
Eine davon betroffene Person ist oftmals bemüht, Gespräche mit ihrem Umfeld zu suchen, damit sie Hilfe für Themen bekommt, welche sie sich auf Nebenschauplätzen gesucht hat. Dies geschieht, damit sie ihre Projektionen auf ihr Umfeld nicht aufgeben muss und immer weiter als unkompliziert und liebenswert gilt. Sie stellt sich als nett und freundlich da, aber durch ihre eigenen ungelösten Konflikte nervt sie ihr Umfeld, da dieses Umfeld spürt, dass etwas mit der Person nicht stimmt.
Da die ungelösten Konflikte auf Nebenschauplätzen ausgetragen werden, wie zum Beispiel am Arbeitsplatz, im Freundeskreis und auch in partnerschaftlichen Beziehungen, wird das Umfeld unbewusst in diesen Konflikt hineingezogen.
Was passiert dadurch?
Meistens wird eine Person mit dem ungesehenen Konflikt dann vordergründig abgelehnt, worauf diese dann noch mehr Bemühungen unternimmt, ihren Konflikt zu verbergen. Sie will noch liebenswürdiger, noch loyaler und noch unkomplizierter erscheinen als sie grundsätzlich ist.
Die eigene schauspielerische Leistung einer konfliktbeladenen Person wird immer weiter gefordert.
In der Folge wird das Umfeld immer weiter belastet, welches sich in der Folge dann mit „Mobbing“ rächt.
Was ist die Lösung des Konfliktes?
Die betroffene Person sollte sich unbedingt professionelle Unterstützung für die Lösung dieses Konfliktes suchen und nicht ihr Umfeld weiter mit ihrer Projektion belasten. Freundschaften, partnerschaftliche Beziehungen und auch Arbeitsbeziehungen können dadurch sonst verloren gehen.
Der Betroffene überträgt sonst seinen zugrundeliegenden Konflikt aus der Kindheit immer weiter auf sein Umfeld und verstärkt diesen dadurch immer mehr.
Zielführende Fragen:
Nutze ich Nebenschauplätze in meinem sozialen Umfeld, damit mir Aufmerksamkeit zuteil wird, bei denen ich selbst in der Opferfalle agiere?
Erkenne ich, dass Probleme in meinem sozialen Umfeld von mir persönlich mit ausgelöst sind, und ich meinen Teil dazu beitragen „muss“, diese zu lösen?
Habe ich schon erkannt, dass alle Handlungen, die nicht auf meiner göttlichen Selbstliebe beruhen, eine Grundlage bilden für Projektionen?
Fazit
Es gibt sie, die Möglichkeit zur Auflösung der Projektion, die Menschen mit sich und ihrem Umfeld in die Wahrheit, Klarheit und Liebe bringt.
* Opferrolle = unbewusster Mensch, der sich als Opfer sieht, Opferfalle = bewusst werdender Mensch, der Eigenverantwortung übernimmt, allerdings noch nicht das gesamte Projektionsfeld erkennt